Oft werden Asthmatiker schon in der Schulzeit vom Sportunterricht freigestellt. Das bildet die Grundlage für motorische Defizite und Zivilisationskrankheiten wie Adipositas. Warum Asthmatiker Sport treiben dürfen und sollten, erfährst du im Artikel.
Der Begriff Asthma bronchiale stammt aus dem Griechischen und bedeutet Atemnot. Es beschreibt kurzgesagt eine entzündliche Erkrankung der Atemwege (Bronchien). Um das Atmungsgefühl eines Asthmatikers während eines Anfalls nachzuempfinden, kannst du einmal versuchen, einige Minuten durch einen Strohhalm ein- und auszuatmen. Während die Einatmung noch durchführbar ist, wird dir schnell auffallen, dass die Ausatmung durch den Strohhalm kaum möglich ist und du wegen Atemnot abbrechen musst. Du kannst dir also vorstellen, dass Sport eine besondere Herausforderung für Asthmatiker ist.
Sport trotz Asthma?
Grundsätzlich stellt sportliche Aktivität bei Asthma aber keine Kontraindikation dar. Im Gegenteil: durch sportliche Betätigungen werden häufig Linderungen der Beschwerden beschrieben. Die körperliche Aktivität führt zu einer gesteigerten Durchblutung der Bronchien, einer verstärkten Bildung von Sekreten und einer Stärkung der Immunabwehr, was die Infektanfälligkeit reduzieren kann. Wichtig ist dennoch, dass du richtig auf deine Medikamente eingestellt wirst und vor dem Sport überprüfst, ob Dein Peak-Flow-Wert über 80% beträgt. Das wird dein Arzt mit dir gemeinsam über die Diagnostik mit dir definieren.
Prinzipiell können Asthmatiker auch Krafttraining und CrossFit machen – du musst jedoch bei der Belastung darauf achten, dass es nicht zur Pressatmung kommt. Zudem ist ein mindestens 10-minütiges Warm-up essentiell. Workouts mit kurzen Belastungsspitzen beziehungsweise Intervalltraining eignen sich ebenfalls gut für Asthmatiker. Im Ausdauerbereich ist die extensive Intervallmethode anderen Dauermethoden vorzuziehen. Bei kalter und trockner Luft kühlen die Bronchien schnell aus – wenn du trotzdem draußen laufen möchtest, solltest du auf jeden Fall Intervalltraining bevorzugen.
Die Folgen der Überprotektion
Leider werden Asthmatiker häufig schon im Kindesalter vom Sport freigestellt - trotz der Vorteile von Sport wie einer verbesserten Motorik, einer besseren körperlichen Leistungsfähigkeit und einer gesteigerten Lebensqualität. Diese Übervorsicht bildet dann die Grundlage für motorische Defizite und viele Erkrankungen wie Adipositas oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auf den quasi verschriebenen Bewegungsmangel zurückzuführen sind. Das ist unseres Erachtens ein Teufelskreis, aus dem du auf jeden Fall ausbrechen solltest.
Unser Tipp
Du solltest immer deine Bedarfsmedikamente für den Akutfall griffbereit haben. Führe vor dem Training immer eine PEF-Messung mit dem Peak-Flow-Meter durch. Der PEF-Wert dient als Indikator für den freien Querschnitt in der Luftröhre beim Ausatmen. Du solltest immer im Austausch mit Deinem behandelnden Arzt stehen und auch deine Trainer informieren.
Wenn du dir unsicher bist, ob du aufgrund einer Erkrankung CrossFit durchführen kannst, schreib uns gerne eine Nachricht.