Nach Michael Boyle – einem der Vordenker der Functional-Training-Bewegung – ist funktionelles Training zweckorientiert. Der Zweck ergibt sich unter anderem aus der Beantwortung der Frage: Warum soll eine bestimmte Trainingsintervention durchgeführt werden?
Die Trainingsphilosophie sollte jederzeit erkennbar und die Trainingsintervention zu verantworten sein. Gar nicht so einfach in einer Branche, in der es scheinbar ständig zu neuen Wissenserkenntnissen kommt; in der es ständig neue „Trends“ gibt, die besten Trainingsprogramme und „fancy“ Übungen propagiert werden, die besonders cool auf Instagram und Co. aussehen. Wichtig ist, dass wir als Trainer oder auch du als Athlet nicht in Versuchung geraten sollten, bestimmte Übungen, Techniken und Theorien ungeprüft anzuwenden, nur weil sie im Trend sind.
Der funktionelle Weg ist sportartübergreifend – es konzentriert sich auf die Homogenisierung verschiedener Disziplinen und Sportarten, z. B. in einem Mix an Grundbewegungsformen wie Springen, Laufen und Seitwärtsbewegungen. Schnellkraft und Rumpfkraft sind beispielsweise für alle Sportarten wichtig. Verletzungsprophylaxe – im Sport und im Alltag – ist das primäre Ziel funktioneller Trainingsprogramme, daher ist Technik und die perfekte Ausübung fundamentaler Bewegungsmuster essentiell. Wir steigen deshalb immer mit Körpergewichtsübungen und Hilfsmitteln wie Gymnastikstäben ein, bevor es an schwerere Gewichte geht.
Im funktionellen Training werden komplexe Bewegungsabläufe, die mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, eingesetzt. Bei traditionellem Krafttraining an Geräten übernimmt die Stabilisierungsarbeit größtenteils das Kraftgerät, da sich das Gewicht auf einer fest vorgegebenen Bahn bewegt. Im Sport und auch bei ganz alltäglichen Bewegungen müssen wir den Bewegungsablauf hingegen selbst stabilisieren.
Das bedeutet nicht, dass Geräte keine Daseinsberechtigung haben! Solange aber keine orthopädischen oder andere Gründe dagegensprechen, ist ein geräteunabhängiges Training zielführender: Zur Schulung der Eigenwahrnehmung von Muskeln, Sehnen und Gelenken (Propriozeption) und zum Aufbau stabilisierender Muskeln.
Funktionelle Trainingsprogramme wie CrossFit versetzen den Athleten gewollt in eine instabile Lage. Der Athlet muss reagieren und mit gezielten Bewegungen Stabilität wiederaufbauen. Das ist natürlich auch auf den Alltag übertragbar: Wenn du etwa beim Laufen stolperst, muss dein Körper reagieren und einen möglichen Sturz verhindern. Unser primäres Ziel ist es, deinen Bewegungsapparat bis ins hohe Alter gesund zu erhalten – damit du auch dann noch alltägliche Bewegungsabläufe wie das Treppensteigen ganz selbstverständlich durchführen kannst. Wir bereiten dich dafür vor, jede physische Aufgabe im Alltag zu bewältigen.
Unser Credo lautet Lasst uns Bewegungen trainieren, keine Muskeln (die kommen von selbst).
Du möchtest mehr erfahren? Schreib uns.